Für fast alle Drittligisten ist an diesem Wochenende aufgrund der Länderspielpause spielfrei, aber nicht für Preußen Münster. Der Aufsteiger traf am Samstag im Westfalenpokal-Viertelfinale auf den Oberligisten SpVgg Erkenschwick.
Über dieses Duell wurde im Vorfeld heiß diskutiert. Der Grund: Die Polizei Recklinghausen erlaubte es dem Fünftligisten wegen Sicherheitsbedenken nicht, die Partie in Oer-Erkenschwick auszutragen, weshalb das Heimrecht getauscht werden musste.
Im letzten Jahr schaffte Erkenschwick gegen Münster noch den großen Pokalcoup (4:3 nach Elfmeterschießen), nun musste der Außenseiter allerdings an der Hammer Straße antreten. So war es keine große Überraschung, dass sich Münster souverän mit 4:0 (1:0) durchsetzen konnte. Die Revanche glückte also.
Dabei spielte Erkenschwick eine gute erste Halbzeit. Sie standen defensiv sicher, lauerten immer wieder auf Umschaltmomente und hatten sogar in der 34. Minute die große Möglichkeit zur Führung durch Ayoube Amaimouni Echghouyab. Münster tat sich, trotz Feldüberlegenheit, schwer und kam kaum zu klaren Chancen.
Rote Karte entscheidet die Partie
Als alles bereits nach einem torlosen Pausenstand aussah, überschlugen sich die Ereignisse: Kurz vor dem Seitenwechsel erwischte Dzenan Pilica Münsters Yassine Bouchama mit dem Fuß an der Brust und der Schiedsrichter zückte sofort die Rote Karte.
Der Favorit nutzte die Gunst der Stunde und ging mit dem Pausenpfiff in Führung: Shaibou Oubeyapwa bediente Gerrit Wegkamp, der per Kopf zum 1:0 traf.
Aufstellung Preußen Münster: Schulze Niehues - Scherder, Kok, Hahn - Oubeyapwa, Bouchama (46. Böckle), Preißinger (66. Benjamins), Kyerewaa (66. Koulis), Lorenz (46. Ghindovean) - Wooten, Wegkamp (74. Batmaz)
Aufstellung SpVgg Erkenschwick: Hester - Warnat, Jordan, Kasak (84. Ovelhey), Pulver (66. Schürmann) - Wortmann (72. Röttger), Breilmann, Pilica - Echghouyab (80. Berghorst), Oerterer (46. Rosenkranz), Schick
Tore: 1:0 Wegkamp (45.), 2:0 Kyerewaa (60.), 3:0 Ghindovean (63.), 4:0 Wooten (76.)
Zuschauer: 2660
Schiedsrichter: Felix Weller
Mit dem Platzverweis und dem Rückstand war der Zahn beim Oberligisten gezogen. In der 60. Minute erzielte Daniel Kyerewaa das 2:0, nur drei Zeigerumdrehungen später erhöhte der eingewechselte Darius Ghindovean auf 3:0. Es war die endgültige Entscheidung. Auch Andrew Wooten konnte sich in die Torschützenliste eintragen. Nach Vorlage von Malik Batmaz erzielte er den vierten Treffer des Nachmittags - es sollte auch der letzte sein.
Im Liga-Alltag geht es für die Adlerträger am kommenden Spieltag ebenfalls mit einem Heimspiel weiter: Unter Flutlicht trifft Münster auf den Tabellennachbarn Viktoria Köln (26. November, 19.30 Uhr). Beide Teams sind punktgleich.
Erkenschwick, aktuell Tabellenachter der Oberliga Westfalen, ist erst am 01. Dezember (19.30 Uhr) wieder gegen Eintracht Rheine im Einsatz.